Aus Theodor Rütter: "Bildungsarbeit. Eine Betrachtung aus dem Anspruch personaler Existenz." Berlin 2008, Hauptteil A: Von der Bildung. Auszug (S.10-69):

Das Problem mit der „Bildung"

Wie sollen wir es mit der „Bildung" halten? Bietet uns dieser Begriff noch genug theoretischen, praktischen, gar existentiellen Gehalt? Kann solcher Gehalt in einem anderen Begriff klarer zur Sprache gebracht werden? Zu einer Sprache, die sich nicht nur aufs Deutsche beschränkt? „Bildung" ist ein deutsches Gebilde, in andere Sprachen nicht übertragbar. Ehemals glänzend. Deutschen Kleinbürgern gewisse Größe verheißend. Bald im Verein mit der „schimmernden Wehr" in der Großburg „Deutsches Reich". Auf den Glanz hat sich Staub gelegt. Staub aus der schulischen Asche der „Unsterblichen" aus dem Lande der „Dichter und Denker". Staub aus dem braunen Dreck der Täter und ihrer „gebildeten" Mittäter und Mitläufer und Nachläufer aus dem Lande der Richter und Henker. Wir heute haben gut reden. Was aber haben wir noch zu sagen, wenn wir von „Bildung" reden? Lassen wir zuerst einige Autoren sprechen, die nach 1945 in dieser Problemlage maßgebend waren.

Vor nun einem halben Jahrhundert, während Hans-Hermann Groothoff zu „Bildung" noch sagt, sie gehöre „seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zu den Grundbegriffen der deutschen Pädagogik"1, stellt Josef Dolch fest: „Bildung, ein in einer gewissen gesellschaftlichen und geistigen geschichtlichen Lage erwachsener und dann in wechselnder Bedeutung fortgebrauchter, ...

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